Dienstag, 9. Stunde Französisch.
Es lief wie gewohnt ab: Unsere Französisch Lehrerin Frau Schmidt kam in den Klassenraum, sagte, dass wir unser Essen und Trinken wegpacken sollten und versuchte uns leise zu stellen. Dass mit dem leise Sein hielt dann genau 2 Minuten.. ganz ungewöhnlich war dann die Überraschung, die sie uns mitbrachte, und zwar ihren neuen Praktikanten. Die nächste Überraschung erfuhren wir, nachdem er sich uns mit den Worten vorstellte, er würde mit uns einen selbstgeschriebenen Rap gestalten wollen. Dieser Vorschlag kam bei uns natürlich gut an und wir willigten sofort ein. Unser erster Arbeitsauftrag bestand dann darin einen „Liebesbrief“ an unser Thema, die Musik, zu schreiben. In diesem Liebesbrief sollten wir all unsere Gefühle und Emotionen zur Musik zum Ausdruck bringen und die Gefühle, so gut es ging, beschreiben. Andere wiederrum sollten das genaue Gegenteil beschreiben, nämlich was sie nicht an der Musik mochten. Zu guter Letzt stellten wir mit allen diesen Begriffen, die uns an die Musik binden, eine Mind Map dar. Daraus entstanden dann Reime, die wir in Zeilen aufschrieben. Jan Pospisch, (der Praktikant)nahm die Entwürfe dann an sich, um eventuell noch etwas zu verbessern oder zu ändern. Nach wenigen Tagen des gespannten Herumsitzens und Wartens kam Jan dann noch einmal in die Klasse, um uns die endgültige und leicht veränderte Variante des Liedes vorzuspielen. Sie gefiel uns sofort.
Ein paar Wochen später saßen wir dann alle bei seinem Bruder in seiner WG, um unsere uns zugewiesenen Zeilen aufzunehmen. Nach langem Aufnehmen, waren wir endlich fertig. Jetzt musste nur noch alles zusammengeschnitten werden. Das dauerte wiederum ein paar Wochen, was sich allerdings lohnte, denn bald kam Jan abermals in unsere Klasse und spielte uns den endgültigen Rap vor.
Um das alles noch schöner auszuschmücken, kam Jan noch die Idee ein Musikvideo zu dem Rap zu machen. Klar waren wir alle sofort einverstanden und fingen dann auch an, das Musikvideo zu drehen. Nach ca. 5 Stunden waren wir dann endlich fertig und bekamen ein paar Tage später das ganze Musikvideo zu sehen.
Jetzt musste es nur noch an „Franco Musiques 2010/11“ (einem Musikwettbewerb) abgeschickt werden. Alle waren sehr aufgeregt wie es denn überhaupt ankommen würde. Die Hoffnung, dass wir es schaffen könnten, legte sich aber von Tag zu Tag immer mehr, weil wir keine Rückmeldung bekamen. Doch dann kam sie endlich. Wir waren unter den besten drei Bewerbern und wir wurden informiert wann und wo wir unseren Preis entgegennehmen konnten.
Am 22.März standen wir dann vor dem Verleihungsort, dem Kesselhaus Berlin, und warteten darauf endlich ins Gebäude reingehen zu können. Niemand von uns wusste welchen Platz wir belegt hatten. Nach einiger Zeit durften wir rein, um Stromae - den französischen Gesangskünstler - bei seinem Soundcheck für das Konzert am Abend - für das die drei Erstplatzierten kostenlosen Eintritt bekamen – zu sehen. Danach wurden wir in einen Raum geschickt, wo wir dem Künstler Fragen stellen durften und anschließend Fotos mit ihm machen konnten.
Jetzt kam die große Entscheidung – Auf welchem Platz werden wir wohl gelandet sein?
Zuerst wurden uns die Jury vorgestellt, die uns sagte, dass erst der 3. Platz bekannt gegeben werden würde und nach welchen Kriterien die Plätze vergeben wurden. Danach konnten wir uns die Lieder anhören.
Der 3. Platz bekam 400€ der 2. Platz 600€ und der 1. Platz 1000€. Nach wirklich totalem aufgeregt Sein, wurden wir dann tatsächlich mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Wir waren alle sehr glücklich und froh und wir stießen mit Orangensaft und die Erwachsenen mit Sekt auf das Erreichte an. Auf dem Konzert von Stromae haben wir noch richtig gefeiert.
Es war ein unvergesslicher Abend.
Anika Mandic