Generalprobe der Berliner Philharmoniker

Am 31.05.17 haben wir, der Grundkurs Musik des 12. Jahrgangs, eine ganztägige offene Probe der Berliner Philharmoniker besucht. Nach einer kurzen Einweisung über den Ablauf und ein paar Informationen über das Konzerthaus und das Orchester, gab es von einem Fagott-Spieler der Philharmoniker einen Vorgeschmack darauf, was wir zu hören bekommen werden.

Er spielte den Anfang des ersten Teils von Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“ und ging danach noch etwas auf den Aufbau des Stückes, aber vor allem auf den des Anfangs ein. Danach ging es direkt in den großen Konzertsaal. Da unser Kurs Plätze in der Mitte des ersten Ranges hatte, war die Sicht auf das Orchester nicht schlecht. Wir hatten das große Glück, Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker live zu erleben.

Es wurde als erstes „Le Sacre du printemps“ gespielt. In diesem Ballett wird dem Frühlingsgott im heidnischen Russland eine Jungfrau geopfert.

Das Stück löste bei der Uraufführung 1913 in Frankreich einen riesigen Skandal aus, wodurch Strawinsky endgültig berühmt wurde. Diesen ersten Schock damals konnten wir erst nachvollziehen, als die Probe begann. Das Stück wirkte auf die meisten von uns zuerst etwas schrill und war ganz anders als die Musik, die viele bisher sonst in der Berliner Philharmonie gehört hatten. Jedes Instrument für sich hatte nicht unbedingt einen angenehmen oder schönen Klang, aber alle zusammen bildeten ein interessantes Klangbild. Je länger man zuhörte, konnte man sich auch mehr an den ungewohnten dramatischen Klang gewöhnen und sich besser auf die Musik einlassen. Es war auch interessant zu sehen, wie kraftvoll und enthusiastisch einige Musiker spielten, aber auch wie synchron die verschiedenen Instrumentengruppen in sich waren.

Danach hörten wir Musik von Thomas Adés und Mozarts Konzert für Klavier C-Dur KV 503.

Zusammenfassend wurde jedes Stück einmal durchgespielt. An einigen Stellen machte sich Simon Rattle Notizen, wo es nach seiner Meinung noch Verbesserungen geben könnte. Also wurden dann nochmal einzelne Stellen auf Tempo und Genauigkeit geprobt.

Man konnte einen Unterschied feststellen zwischen dem ersten Mal, wo es nur durchgespielt wurde, und dem zweiten Mal, wo angesagte Verbesserungen schließlich mit hörbarer Intention umgesetzt wurden. Das Orchester an sich harmonierte wirklich gut. Durch die Uraufführung des Werkes von Thomas Adés, einem englischen Komponisten der Gegenwart, spürte man auch einen Kontrast von Klassik und Moderne. Seine Anwesenheit während der Probe machte die ganze Sache natürlich noch persönlicher und den Zugang zur Musik leichter - genau wie am 24.03.17, als wir im Konzerthaus eine Uraufführung von Arvo Pärt hörten und er auch zugegen war. Persönliche Momente, die man nicht so schnell wieder vergisst. Auch die Akustik im Saal war so, dass man von allen Seiten die gleiche hohe Qualität erleben konnte. Dass es ebenfalls eine Pause gab, fanden viele auch gut, denn durch die schummrige Beleuchtung des Raumes war es doch zeitweise etwas schwer, nach einer sehr intensiven Einführung den teilweise ungewohnten bis harmonischen Klängen konzentriert zu folgen. Insgesamt war es ein gelungener und eindrucksvoller musikalischer Vormittag besonderer Art.

Robin Lewitzki und Sören Wolf 12. Jg.

 

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