Exkursion des LKs Geschichte zur Katholischen Akademie

Exkursion des LKs Geschichte zur Katholischen Akademie

Thema: Kant und Koran (28.9.2017)

Den Anfang bildete ein Vortrag des Philosophen, Iranisten und Islamwissenschaftlers Roman Seidel, in dem er die Philosophie des Orients mit der des Westens verglich und dabei feststellte, dass die Kenntnisse der islamischen Philosophen  über die westlichen Philosophen umfangreicher sind als umgekehrt.

Seidel betonte, dass das Interesse an der jeweiligen Philosophie nur einseitig war, d.h. der Westen interessierte sich wenig bzw. gar nicht für die philosophischen Strömungen im Orient. Das führte zu einer westlichen Arroganz gegenüber den Entwicklungen im Orient. Der Vortrag war inhaltlich sehr komplex, aber mit viel Engagement vorgetragen, klar umrissen und nachvollziehbar strukturiert.

In der Pause konnte man sich mit Brezeln, Kaffee und Säften stärken. Danach fanden Diskussionen in kleinen Gruppen statt, geleitet von Moderatoren, die vor allem in Islamwissenschaften sowie in Philosophie  bewandert waren. In den verschiedenen Gruppen liefen die Diskussionen unterschiedlich lebhaft und und teilweise ohne roten Faden.

Zum Abschluss stellten die einzelnen Gruppen ihre Statements bzw. ihre Fragen dem Referenten vor, der diese kommentierte und zu beantworten versuchte. Die Veranstaltung war lehrreich, wenn auch zum Teil zu philosophielastig!

LK Geschichte 13.Jahrgang von Frau Kaiser-Taud

Im Besonderen sei erinnert an ein Geschenk, das von unschätzbarem Wert ist. Die Araber beschenkten uns mit wesentlichen Teilen der antiken Literatur, auf der letztlich die abendländische Kultur gründet. Die Völkerwanderung hatte dem römischen Reich des Garaus gemacht und einen kulturellen Super-Gau verursacht. Blickt man auf das Europa des beginnenden Frühmittelalters zurück, könnte man angst und bange werden. Doch dann kamen die Araber. Von Nordafrika aus besetzten sie von Gibraltar aus die iberische Halbinsel. Es folgten Literaten und Wissenschaftler. Brachten mit, was den arabischen Gelehrten lieb und teuer war. Besonders lieb war ihnen Aristoteles, Vater der klassischen Wissenschaft. Ibn Rushd, unter dem latinisierten Namen Averroes eine Berühmtheit. In Paris wurde noch im 14.Jahrh. die Lehre des Aristoteles anhand der Averroes-Kommentare interpretiert. Nicht zu unterschätzen der Einfluss, den Averroes auf die Philosophie von Meister Eckhart ausgeübt hat, den Germanisten des 19. Jahrh. zum „Mystiker“ erklärten. Warum wohl ist die Provence die Wiege des Minnegesangs? In Andalusien errichteten die Araber ein geradezu märchenhaftes Reich, bestehend aus den Fürstentümern Cordoba, Sevilla und Granada. Die Moschee von Cordoba oder Al Hamra, die heutige Al-hambra. Es herrschte Convivenzia: Muslime, Christen und Juden lebten relativ friedlich zusammen. Erst 1492 Reconquista, schlagartig fand die Convivenzia ihr blutiges Ende.  Vielleicht feiert die Convivenzia eines Tages Auferstehung. Nahrung gab solchen Träumen Papst Franciscus anlässlich seiner Reise ins Heilige Land im Mai 2014.   Gedanken aus: Kurt Flasch: Meister Eckhart – Die Geburt der „Deutschen Mystik“ aus dem Geist der arabischen Philosophie

Katholischer Religionsunterricht, Herr Engelhardt

Kontakt

Wilma-Rudolph-Oberschule
Am Hegewinkel 2a
14169 Berlin

Tel: (030) 90299-6464/-6794
Fax: (030) 90299-6766
E-Mail:

Anmeldung

Please publish modules in offcanvas position.